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Pressemitteilung

Hessens Grundschulen am Limit - Verheerende Bildungspolitik zeigt Wirkung

ÖDP fordert sofortige Umsetzung von Maßnahmenpaket

Bild von Bild von pixabay.com (Thomas G.)

ÖDP Hessen fordert vom Land Hessen dringend Maßnahmen, sowie ausreichende Haushaltsmittel, um der chaotischen Situation an den hessischen Grundschulen zu begegnen.

„Es war absehbar, so Frank Deworetzki vom Landesvorstand der ÖDP Hessen, dass unsere Grundschullehrer den Notstand ausrufen werden“. Deworetzki, der 2018 im Lahn-Dill-Kreis als Direktkandidat angetreten war, hatte diese Situation im damaligen Wahlkampf präzise  vorhergesagt.

Was ist passiert?  Personalräte der Lehrer aus mehr als 40 Grundschulen in Wiesbaden und dem Rheingau-Taunus-Kreis haben sich mit einer „Überlastungsanzeige“ über ihre Arbeitsbedingungen beschwert. Sie fordern, dass das hessische Kultusministerium sowie das für die Landeshauptstadt und den Landkreis zuständige Staatliche Schulamt Abhilfe schafft und Unterstützung leistet.

Die 40 Grundschulen sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Sie repräsentieren alle Grundschulen in Hessen. Fast überall herrscht ein extremer Lehrernotstand. Mit nicht oder nur geringfügig pädagogisch qualifizierten Hilfskräften haben die aktuelle schwarz-rote und die vorherige schwarz-grüne Landesregierung versucht, den Notstand zu kompensieren. Dass diese Hilfskräfte das bei weiten nicht leisten können, ist dabei in den Köpfen der Verantwortlichen verloren gegangen. Das qualifizierte Personal muss parallel zum Unterricht noch die vielen Hilfskräfte qualifizieren, um ein auf niedrigem Niveau befindliches Mindestniveau erreicht werden kann. Dies führt zu übermäßiger Arbeitsbelastung der Pädagogen und zu einem weiteren Absinken des Unterrichtsniveaus.

Die Folgen:
Die individuelle Förderung der Schüler ist seit langem nicht mehr in vollem Umfang möglich. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass immer mehr verhaltensauffällige Kinder in die Grundschulen kommen. Kinder, die einer massiven Unterstützung bedürfen. Fachkräftemangel und individuelle Defizite der Kinder ergeben eine toxische Mischung, die unser Grundschulsystem über die Belastbarkeitsgrenzen katapultiert hat.

Was können wir anders machen? 
Es gibt eine Vielzahl von Maßnahmen, die auch kurzfristig begonnen werden können. Hierzu ist jedoch Geld, also Haushaltsmittel notwendig. Ohne Bereitstellung dieser Mittel wird das Problem nicht lösbar sein.

Maßnahme Nr. 1: Erhöhung der Lehrer-Ausbildungskapazität 
Die ÖDP Hessen fordert eine drastische Ausweitung der Lehrerausbildungskapazitäten, in der Hoffnung, dass die ersten so hinzugewonnen Lehrkräfte ab Anfang der 2030er Jahre zur Verfügung stehen werden.

Maßnahme Nr. 2: Verpflichtende Aus- und Fortbildungsangebote für Quereinsteiger
Wenn wir ein Mindestmaß an Qualität in der Bildung erhalten wollten, müssen die Quereinsteiger auf ein Mindestmaß an pädagogischer Grundausbildung qualifiziert werden.

Maßnahme Nr. 3: Aufbau eines Vertretungspools in den jeweiligen Schulamtsbezirk
Ausgefallene Stunden sind keine Unterrichtsstunden. Je mehr Stunden in den Grundschulen ausfallen, umso schlechter werden die Lernfortschritte der Grundschulkinder sein. Durch den Aufbau von Vertretungspools kann sichergestellt werden, dass die Anzahl an Entfall-Stunden erheblich reduziert werden kann. Für Poollehrerkräfte muss sichergestellt werden, dass die Fahrtzeit als Arbeitszeit gewertet wird.

Maßnahme Nr. 4:Vorausschauende Personalplanung.
Absehbar vakante Stellen, vor allem die von Schulleitern, müssten deutlich frühzeitiger ausgeschrieben werden, um sie rechtzeitig besetzen zu können. Auch aufgrund der anstehenden Verrentung der Pädagogen aus den Babyboomer-Jahrgängen muss schon jetzt mehr ausgebildet werden.

Maßnahme Nr. 5: Stärkung der vorschulischen Erziehung:
Leider ist seit Jahren zu beobachten, dass das Eingangsniveau der neuen Grundschulkinder erheblich gesunken ist. Diesem Sachverhalt ist durch den Ausbau der vorschulischen Erziehung zu begegnen.

Maßnahme Nr. 6: Teufelskreis durchbrechen!
Das übermäßige Arbeitsaufkommen, das durch hohe Klassenstärken, Verwaltungsaufgaben und die Betreuung von inklusiven Schülern entsteht, führt zu einer erheblichen Belastung der Lehrkräfte. Hinzu kommen häufig nicht oder nur teilweise besetzte Sekretariate der Schulen, sowie eine veraltete technische Ausstattung.

Maßnahme Nr. 7: Gesetzliche Ganztagsbetreuung besser vorbereiten!
Viele Städte und Kreise als verantwortliche Schulträger müssen noch ihre Hausaufgaben in Sachen Raumangebot machen, um ausreichend Räume für die bald verpflichtende Ganztagsbetreuung der Grundschüler bereitstellen zu können.

Die ÖDP Hessen fordert daher: Gute Bildung von Anfang an. Hierzu gehört ein integriertes Bildungskonzept, bei dem sowohl Kindergärten als auch Grundschulen einbezogen werden. Das frühzeitige Erkennen und Beheben individueller Defizite ist ein elementarer Baustein der ÖDP-Bildungspolitik. Unser Ziel ist es, das allgemeine Niveau so anzuheben, dass die Notwendigkeit einer individuellen Förderung nachweisbar erheblich reduziert wird.
 

Sie haben Interesse an der ÖDP Hessen? Dann nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf oder entscheiden sich spontan für eine Mitgliedschaft bei uns: www.oedp-hessen.de/mitmachen/mitgliedschaft
Weitere Informationen zur Bildungspolitik sowie zur ÖDP Hessen im Allgemeinen erhalten Sie per Email:
infooedp-hessen.de sowie auf Facebook und auf unserer ÖDP Homepage: www.oedp-hessen.de

Für die ÖDP Hessen
Frank Deworetzki, Herborn

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